Antibeschlag für Tauchermasken
Seit es Tauchmasken gibt, existiert das Problem der beschlagenen Maskengläser. In der Vergangenheit wurden zahlreiche Möglichkeiten getestet und erfunden, die das Beschlagen der Masken verhindern könnten. Hier erfährst Du alles Wissenswerte zum Thema Antibeschlag.
Beschlagen der Maske
Der Grund für das Beschlagen der Maskengläser ist der Temperaturunterschied zwischen Umgebungsluft und Wassertemperatur. Beim Aufsetzen wird Luft zwischen Gesicht und Tauchermaske eingeschlossen, die sich z.B. durch die Umgebungstemperatur oder durch die vom Gesicht abgegebene Körperwärme aufgewärmt hat. Wenn man nun abtaucht, kühlt sich diese Luft durch das kältere Wasser plötzlich ab. Dadurch bilden sich feine Wassertröpfchen auf dem Glas und die Maske beschlägt. Die meisten Maskenkörper bestehen heutzutage aus Silikon. Beim Herstellungsprozess entstehen Silikongase, die sich auf dem Glas als feiner Film niederschlagen. Diese Rückstände sorgen zusätzlich dafür, dass die Maske beschlägt.
Maßnahmen gegen das Beschlagen
Bevor man sich nach dem Kauf einer Maske auf irgendein Antibeschlagmittel wirft, gibt es noch andere Möglichkeiten für Antibeschlag, die zuerst ausgeschöpft werden sollten. So gibt es in jeder Maske Silikon-Rückstände, die zuerst von den Maskengläsern entfernt werden müssen. Hierzu haben wir verschiedene Möglichkeiten, die wir einzeln oder auch in Kombination ausprobieren.
Zahnpasta für Antibeschlag
Die Entfernung von Siliconrückständen mit Zahnpasta ist die bekannteste Variante für Antibeschlag. Am wirkungsvollsten hat sich hier eine ganz einfache, handelsübliche Zahnpasta erwiesen. Die Maskengläser werden gut mit Zahnpasta eingerieben und sollen über Nacht eintrocknen. Am nächsten Tag einfach mit warmen Wasser gründlich abspülen, dabei mit dem Finger verreiben und so alle Silikon-Reste beseitigen. Durch die Zahnpasta und die reibenden Bewegungen beim Auftragen und Abspülen werden die Teilchen des Silikonfilms abgeschliffen.
Das Ausbrennen der Tauchermaske für Antibeschlag
Einige Taucher brennen die Silikonrückstände auch mit dem Feuerzeug ab („ausbrennen“ oder „ausflammen“). Wer dies noch nicht gemacht hat, sollte hier sehr vorsichtig vorgehen, da man leicht das Glas oder den Maskenkörper aus Silikon beschädigen kann. Während dieses Vorganges sollte man nicht zu lange mit der Flamme an einem Punkt bleiben, sondern in gleichförmigen, langsamen Bewegungen das Glas beflammen.
Maßnahmen vor jedem Tauchgang
Leider muss die Tauchermaske vor jedem Tauchgang aufs Neue mit Antibeschlag behandelt werden, jedoch nicht wegen Siliconrückständen. Die einmalige Vorbereitung reicht nicht immer aus, denn der anfangs beschriebene Effekt des Temperaturunterschiedes sorgt jedes Mal erneut für ein Beschlagen.
Spucke für Antibeschlag
Vor dem Tauchgang spuckt man etwas in die trockene Maske und verteilt die Spucke dann gleichmäßig auf dem Maskenglas. Anschließend wird die Maske einmal kurz im Wasser ausgespült. Direkt danach aufsetzen und tauchen. Warum Spucke hilft: Der Speichel enthält unter anderem 1,6 Gramm Eiweiß als Schleim in Form von Glycoproteinen. In der Tauchermaske haften die Glykoproteine am Brillenglas und bilden auf dessen Oberfläche einen dünnen gelartigen Belag. Durch den Speichelfilm auf dem Glas perlen die Wassertröpfchen einfach ab und die Sicht bleibt klar.
Antibeschlagstift
StormClear ist im Tauchsport eine Neuheit für Antibeschlag. Es verhindert das Beschlagen und Anlaufen von Glas und transparentem Kunststoff. Mit dem Stift wird das Mittel leicht auf das Glas aufgetragen und anschließend mit einem sauberen Tuch klar poliert. StormClear besteht aus natürlichen Inhaltsstoffen, ist ungiftig und ungefährlich.
Herkömmliche Antibeschlagmittel
Den gleichen Effekt erzielt man mit speziellem Antibeschlagmittel, welches im gut sortierten Tauchgeschäft oder online erhältlich ist. Es gibt Fläschchen, bei denen ein kleiner Pinsel aufgesetzt ist, mit dem man die Flüssigkeit besser verteilen kann. Spezielle Sprays oder Flüssigkeiten, die auf Basis so genannter Netzmittel wirken, verhindern, dass sich bei der Kondensation von Wasserdampf mikroskopische Tröpfchen bilden, die das Licht streuen und die klaren Teile fast oder vollständig undurchsichtig werden lassen. Ein Nachteil ist die begrenzte Wisch- oder Kratzfestigkeit dieser Substanzen, die eine häufige Nachbehandlung erfordern.
Anwendung
Bei der einfachen Variante gibt man einen Tropfen auf jedes Glas (bzw. jede Glasseite) und verteilt das Mittel gleichmäßig. Auch bei dieser Methode wird zum Schluss die Maske einmal mit Wasser ausgespült. Bei Sprays einfach auf die Gläser aufsprayen und trocknen lassen. Vor dem Tragen ist das Auswaschen wichtig.
Sicherheit und Hinweise
Nach Möglichkeiten sollte immer darauf geachtet werden, dass die Mittel möglichst natürliche Inhaltsstoffe haben, und dass die Maske nach der Anwendung ausgespült wird. Sollten die Augen nach einer Anwendung gereizt sein, bitte sofort mit klarem Wasser ausspülen und zum Augenarzt gehen. Es wird nie eine einzige Anwendungsmöglichkeit geben, die für immer vorsorgt und weitere Anwendungen ausschließt. Eine Maske wird immer vor dem Tauchen behandelt werden müssen.
Zusammenfassung / Resümee
Alle der hier vorgestellten Möglichkeiten, können für eine klare Maske und ungetrübten Tauchspaß sorgen. Welche Methode dafür in Frage kommt, muss jeder für sich herausfinden.