Flossen

Flossen – welche Unterschiede gibt es da? Im folgenden Beitrag wirst du alles Wichtige über Schnorchel- und Tauchflossen erfahren. Informationen über die Monoflosse findest du im seperaten Beitrag über Monoflossen.

Einführung

Schwimm- und Tauchflossen gehören zur ABC – Ausrüstung eines jeden Tauchers oder Schnorchlers. ABC steht für Grundausrüstung. Die Flossen dienen der Fortbewegung und Stabilisierung unseres Körpers im und unter Wasser. Dabei vergrößern die Flossen die Vortriebsflächen der Beine und Füße. Die Bewegung schwimmender Lebewesen unter Wasser hat die Menschen seit je her interessiert. Schon Leonardo da Vinci experimentierte mit Flossenhandschuhen. Bis heute wurden viele verschiedene Flossenarten entsprechend ihrer Einsätze entwickelt. Unterschiedlichste Wassersportarten, in denen die Fortbewegung von entscheidender Bedeutung ist, brachten entsprechend spezielle Flossenarten hervor. Heute lernst du die wichtigsten Arten samt ihrer Einsatzmöglichkeiten kennen. Das wichtigste Merkmal einer Flosse ist ihre Flexibilität. Es geht darum mit möglichst wenig Kraftaufwand eine gewisse Strecke im und unter Wasser zurückzulegen. Wenn du schon mal versucht hast ohne Flossen zu tauchen, weißt du vielleicht, wie hilflos sich so ein Unterfangen anfühlen kann.

Duo - Flossenarten

Die Flossenarten sind entsprechend der Sportarten konzipiert. Somit unterscheiden wir in der Hauptsache drei Wassersportarten mit Flossenhilfen, getrennt vom Freizeitschnorcheln.

Flossen im Schwimmsport

Für die Optimierung der Schwimmstile hat die Wassersportindustrie kurze, ergonomisch geformte Flossen entwickelt. Es sind die Flap – Fins für das Brustschwimmen, Kraulflossen für den Beinschlag beim Kraulen, und Monoflossen zur Unterstützung beim Delfinschwimmen und fürs Rückentraining. Für Wettkampf – Freediver dienen sie alle nur dem begleitenden Schwimmtraining und sind, mit Ausnahme der Monoflosse, für das Freitauchen gänzlich ungeeignet.

Flossen im Rettungssport

Bei Wettkämpfen im Rettungssport dürfen die sogenannten Resque – Fins die Größe von 30cm Breite und 65cm Länge nicht überschreiten. Sie kommen in Einzel- und Mannschaftswettbewerben zum Einsatz. Diese Flossen sind für das Apnoetauchen nur bedingt tauglich, da sie tendenziell zu klein sind.

Flossen im Gerätetauchsport (Scuba)

Bei den Gerätetauchern finden wir in der Mehrheit Flossen, die ein offenes Fußteil haben, und die somit nur mit Neoprenfüßlingen mit Gummisohle getragen werden können. Durch das offene Fersenteil ist der Einstieg in die Flosse recht leicht. Gehalten wird die Flosse mit einem Fersenband oder mit Edelstahl-Federbändern. Die Gerätetauchflossen gibt es natürlich auch in unterschiedlichen Ausführungen. Da sind zum einen die Jet – Fins, welche sehr kurz und breit sind, oder die Split-Fins mit zweigeteilten Blättern für ein sehr leichtes Schlagen der Flossen, und die Force Fin, ebenfalls sehr kurz und gebogen für ein sehr ergonomisches Verhalten im Frosch – Schwimmstil der Beine. Keine der aufgeführten Flossen sind für das Apnoetauchen tauglich. Lediglich zum Einstieg in das Apnoetauchen könnte eine gewöhnliche Gerätetauchflosse noch reichen.

Schnorchelflossen

Für einfaches Schnorcheln an der Wasseroberfläche finden meistens die Schwimmbadflossen Verwendung. Sie haben ein geschlossenes Fußteil und können sowohl barfüßig als auch mit Neoprensocken getragen werden.

Apnoetauchen

Die wohl auffälligsten Flossen sind die Flossen der Spearfisher und Apnoesporttaucher. Sie sind oft sehr lang, teilweise bis 110cm. Da Freediver für ihre Art zu tauchen einen möglichst entspannten Zustand brauchen, darf die Flossenaktivität nicht zu hoch sein. Da lange Flossen nicht sehr schnell bewegt werden können, kommen diese dem ruhigen und langsamen Tauchstil der Freediver sehr entgegen. Die Ausführungen der Apnoeflossen sind, je nach Einsatz, sehr vielfältig. Fast alle haben aber eines gemeinsam: Das geschlossene Fußteil aus Polymerkunststoff.

Apnoetauchflossen

Apnoeflossen für den universellen Einsatz gibt es meist als einteilige Flosse aus Kunststoff. Diese Flossen sind sehr robust und halten ewig. Sie sind für Bäder und die Erkundung der Unterwasserwelt in allen Gewässern geeignet, auch in felsigen Gegenden. Du kannst wählen zwischen weichen, mittleren und harten Flossenblättern, doch für den sportlichen Einsatz mangelt es allen dreien an der Flexibilität. Die Schwingeigenschaften sind etwas begrenzt. Das macht das Schlagen der Flosse auf Dauer immer etwas anstrengend.

Wechselblätter

Interessant wird es dagegen bei den Freediving – Fins mit Wechselblättern. Ein Fußteil – zwei oder drei verschiedene Flossenblätter zum Wechseln, je nach Einsatzgebiet und Anforderung. Die Flossenblätter gibt es außer in verschiedenen Kunstoffen auch in Fiberglas, Carbon, der Mischung von beidem und der Mischung aus Carbon – Kevlar. Diese hochwertigen Materialien sorgen für das perfekte Schwingverhalten bei geringem Kraftaufwand, und sind für Apnoetaucher im Freizeitbereich genauso von besonderem Wert, wie dem professionellen Wettkampfathlet. Dabei sollte man wissen, dass Carbon – Blätter zwar sehr gute Schlageigenschaften besitzen, jedoch auch sehr empfindlich sind. Bei einer unglücklichen Wende am Beckenrand kann Carbon brechen. Deswegen gilt: Carbon gehört ins Freiwasser. Fiberglas und Kunststoffflossen dagegen halten doch einiges mehr aus.

Der richtige Winkel

Um einen möglichst effizienten und energiesparenden Flossenschlag zu bekommen, gibt es zwischen Fußteil und Flossenblatt einen Neigungswinkel. Dieser Winkel variiert je nach Marke und Bauart. Regulär finden wir Neigungswinkel von 12° bis 22°, bei Sonderanfertigungen auch darüber. Um die richtige Passform zu ermitteln, sollte ein Freediver Flossen mit verschiedenen Winkeln ausprobieren und sich dabei auch filmen lassen. Die individuelle Anatonie der Beine und Füße, sowie deren Muskulatur spielt hier eine entscheidende Rolle hinsichtlich der Bewegung und ihrer Kraftübertragung auf das Flossenblatt.

Ohne Technik läuft nichts

Eine Apnoetauchflosse so zu bewegen, dass die Flossenblätter sich nicht berühren, oder den Beinschlag negativ beeinflussen, will gelernt sein. Jeder Beginner kennt das Gefühl beim ersten Tauchverersuch, als würden die Flossen mit einem machen, was sie wollen. Während die kleinen Schwimmbadflossen sich leicht aus dem Kniegelenk schlagen lassen, so funktioniert spätestens bei der Apnoeflosse genau das nicht mehr. Durch die enorme Länge der Apnoeflossen müssen die Beine aus der Hüfte heraus agieren, damit die Kraftübertragung auf die Flosse optimal verläuft. Knie – und Fußgelenke sind trotz gestrecktem Bein wichtige Gelenke, die immer im nötigen Maß nachgeben dürfen, aber nicht ganz wegknicken können. Die Schlagamplitude der Flossen sollte immer gleichmäßig auf beiden Seiten gleich entstehen. Die Arme sind beim Streckentauchen entweder ganz vorne über Kopf gestreckt oder entspannt seitlich am Körper angelehnt.

Sicherheit und Hinweise

Das Benutzen der Flossen in mitteleuropäischen Bädern ist sehr oft verboten, da sich schon viele Gäste über die übergroßen Flossen beschwert haben. Freundliche Anfragen bei geringem Badebetrieb können allerdings Wunder bewirken.  Je nach Einsatzgebiet müssen die Schuhgrößen den Füßen mit Neoprensocken angepasst sein. Barfüßig ist bei den großen Flossen nicht förderlich, da diese gerne scheuern. Achte darauf, dass bei Reisen die Flossen stets in einer sicheren Hülle transportiert werden, damit, gerade bei Carbon, diese nicht beschädigt werden. Beim Fliegen ist zum Beispiel nicht immer sicher, ob Apnoeflossen noch als Handgepäck durchgehen, oder bereits als Sondergepäck laufen.

Resümee

 Für den allerersten Einstieg in das Apnoetauchen eignen sich alle Schnorchel- und Gerätetauchflossen. Wer richtig üben will, braucht mittel- bis langfristig echte Apnoeflossen. Die Wechselblätter müssen der Stabilität wegen im Fußteil selbst verschraubt werden. Teilweise müssen kleine Fugen an den Führungsleisten des Fußteils am Flossenblatt mit Silicon verstärkt werden. Teste beim Kauf die Flexibilität, indem du die Flosse mit beiden Händen vor dir einmal kräftig schwingst und schaust ob diese von alleine etwas nachschwingt. Plastik schwingt fast gar nicht.

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