Messer für das Apnoetauchen

Ein Messer ist nichts anderes als ein Werkzeug oder Notfallinstrument. Es dient beispielsweise dazu, sich und andere aus einer Gefahrensituation, wie etwa dem Verfangen in Netzen, Seilen, Angelschnüren etc. zu befreien. Für Spearfisher ist es zudem ein Werkzeug zur Verarbeitung ihrer Beute, und ein Instrument zur Bearbeitung von Leinen, Seilen und anderen tauchrelevanten Materialien und Equipment. Ein Messer sollte vor allem in unbekannten Gewässern mitgeführt werden. Ein Tauchmesser ist auf keinen Fall eine Waffe. Entgegen weitläufiger Meinung lassen sich Meeresbewohner mit einem Messer nicht effektiv abwehren. Eine Notwendigkeit besteht dafür ebenso höchst selten.

In den meisten Fällen bestehen Tauchmesser aus einer feststehenden Klinge, einem Griff und einer Messerscheide, in der das Messer sicher steckt.

Die Klinge kann spitz zulaufend geformt, aber auch abgeschrägt scharf sein. Allerdings sollte das Tauchmesser vorne keine Spitze haben, sondern stumpf sein. Mit der Spitze kann es leicht passieren, dass man aus Versehen ein Loch in den Anzug sticht. Manche Messer sind in ihrer Klingenform auf die Schneidefunktion beschränkt, während viele Messer auch sägen können, und über einen Leinenschneider bzw. Cutter verfügen.

Der Griff ist anatomisch geformt. Am oberen Ende des Griffes befindet sich oft ein harter Knauf aus Edelstahl oder Titan, welcher die Möglichkeit zum Schlagen mit sich bringt. Gerätetaucher können damit an ihrer Flasche akustische Signale erzeugen. Viele Tauchermesser haben eine Fangriemenöse, um das Messer zusätzlich mit dem Körper zu verbinden, damit es nicht verloren geht, wenn es dem Taucher aus der Hand fällt.

Zum Schutz vor Verletzungen gehört jedes Messer in eine passgenaue Messerscheide, die auch eine entsprechende Befestigungsmöglichkeit für die Tauchausrüstung, oder den Körper aufweist. Die Arretierung des Messers in der Scheide sollte zum einen so fest sein, dass ein versehentliches Lösen des Messers verhindert wird. Zum anderen muss sie aber gleichzeitig so leichtgängig und einfach zu bedienen sein, dass dies auch mit dicken Neoprenhandschuhe noch unkompliziert möglich ist.

Die Klinge besteht entweder aus rostfreiem Edelstahl, oder aus Titan. Der Unterschied dieser Materialien liegt zum einen im Gewicht – Stahl ist schwerer als Titan – als auch in der Stabilität: Titan ist an der Oberfläche zwar leichter zu zerkratzen, was aber mühelos rauszuradieren geht, jedoch am Ende widerstandsfähiger, ja fast unzerstörbar. Alternativ gibt es Messerklingen aus Keramik. Sie sind jedoch vergleichsweise teuer, und Keramik ist spröde und leicht brüchig.

Glattschliff
Der Glattschliff ist eine gängige Ausführung, die für das saubere Schneiden wichtig ist. Man erkennt ihn an der glatten und scharf geschliffenen Klinge.

Wellenschliff
Der Wellenschliff dient mehr dem Sägen, als dem Schneiden und ist beim Durchtrennen von bestimmten Leinen und Netzten von Vorteil.

Riesige Messer, die fast schon Macheten darstellen, sind unhandlich, unnötig schwer und daher schlecht zu handhaben. Beim Tauchmesser kommt es nicht nur auf die Größe an. Natürlich sollte das Messer auch nicht zu klein sein, so dass man es nicht vernünftig greifen kann. Empfehlenswert ist ein Tauchmesser mittlerer Größe, das gut in der Hand liegt, und somit auch vernünftig eingesetzt werden kann.

Mittelgroße Messer haben Fangbänder, die für die Befestigung an den Unterschenkel konzipiert sind. Dort stören dann die Messer nicht, und sind dennoch gut zu erreichen. Kleinere Messer kann man auch am Handgelenk tragen, doch sollte man das vorher genau überprüfen, ob das auch handlich ist und wirklich Sinn macht.

Taucher lassen sich manchmal dazu verleiten mit ihren Messern in den Meeresböden, Korallen oder Felsen zu graben, Muscheln, Seeigel und andere Tiere zu ärgern, und Trophäen abzuschneiden. Das ist immer und überall entweder verboten oder stellt ein sehr unethisches Verhalten dar, und wird von seriösen Tauchern niemals toleriert.

Das Messer ist ein hilfreicher Begleiter für die Abenteurer unter den Freitauchern, für diejenigen, die viel in unbekannten Gewässern unterwegs sind, viel erkunden und viel mit Tauchtechnik zu tun haben.