Was ist eigentlich eine Lanyard?

Bei einer Lanyard handelt es sich um eine Sicherheitsleine (engl. Safety Lanyard), die den Freediver beim Tieftauchen in offenen Gewässern (See oder Meer) mit der Führungsleine verbindet. Die Führungsleine dient dem Apnoetaucher als Orientierung zwischen Auftriebskörper (Boje) und Grundgewicht. Sie dient auch als Hilfsmittel, das den Freediver an dem Grundgeweicht hängen bleiben lässt, wenn dieser mittels Führungsseil geborgen werden muss, und somit nicht verloren geht.

Aus was besteht denn eine Lanyard überhaupt?

Die Lanyard besteht aus einem Draht aus Edelstahl, der auch ummantelt sein kann. Manche nehmen auch ein Stück Wäscheleine. oder etwas anderes, das sich nicht verdrehen oder verknoten kann. Die Länge der Lanyard sollte einen Meter nicht überschreiten. An einem Ende ist ein Bügelkarabiner angebracht, welcher in das Führungsseil eingeklinkt wird. Am anderen Ende befindet sich eine Manschette, die meistens am Handgelenk, am Fußgelenk, oder an einem zweiten Gurt um die Hüfte getragen wird. Die Lanyard ist entweder mit einem Drehgelenk an der Manschette verbunden, so dass keine Verwicklungen entstehen können, oder auch an einem Quickrelease – Karabiner, der ebenfalls drehbar ist. Falls wider Erwarten die Lanyard plötzlich entfernt werden muss, dient bei der Manschette der einfach zu lösende Klettverschluss. Einfach ziehen und weg. Das Gleiche gilt für den Quickrelease – Karabiner, der sich auf einen Zug sofort öffnet.

Welche Risken kann man mit der Lanyard minimieren oder ausschließen?

Zum einen ist es in dunklen und trüben Seen tatsächlich so, dass Freitaucher gerne mal Gefahr laufen, die Führungsleine aus den Augen zu verlieren. Somit wäre es für den Sicherungstaucher, bzw. Buddy unmöglich, den Freediver in der Tiefe zu sichern, weil dieser nicht auffindbar ist und irgendwo an anderer Stelle auftaucht. Ist jedoch eine Lanyard zwischen Freediver und Führungsleine, bleibt der Freitaucher immer am Seil und kann gesichert und im Extremfall auch geborgen werden, da er durch die Lanyard am Grundgewicht hängen bleibt. Dann müsste das Führungsseil samt Grundgewicht und Freediver an die Oberfläche gezogen werden. Das ist jedoch ein eigenes Kapitel. Zum anderen haben sich die Tiefen der fortgeschrittenen und professionell arbeitenden Freediver in den letzten 20 Jahren drastisch vergrößert.

Die Rolle der Lanyard im Profisport

Während weltweit bis ca. 2002 die Wettkämpfe im Tieftauchen überwiegend mit Gerätetauchern und Apnoetauchern abgesichert wurden, merkten sowohl Organisatoren, Athleten, und vor allem Apnoe – Sicherungstaucher bald, dass die Risiken durch die sich ständig vergrößernden Tiefen für die Sicherungskräfte zu groß wurden.

Die Revolution des Sicherungssystems

Durch die Verknappung des Sauerstoff – Teildruckes (Pp02) beim Auftauchen eines Freedivers aus der Tiefe zur Oberfläche, kann es passieren, dass ein Freediver das Bewusstsein verliert. Wenn das in einer Tiefe passiert, in welcher der Taucher wieder tiefer absinkt, wäre es gut, dass dieser Apnoeist dort aufgefangen wird, wo er sich gerade befindet.

Gegengewichtssystem (Counterweight Ballast System) und Lanyard

Könnte man also das Grundgewicht während des Aufstiegs des Freedivers zur Wasseroberfläche mit hinaufziehen, würde sich im Falle eines Black Out der Tieftaucher deutlich leichter bergen lassen. Und so entstand das Gegengewichtssystem, welches über zwei Ausleger auf einer Plattform der gegenüberliegenden Seiten das Führungsseil mit Grundgeweicht auf der einen Seite, und mit schweren Gegengewichten auf der anderen Seite bewegt werden kann. Im Fall der Fälle wird also im professionellen Training und im Wettkampf der verunfallte Freediver recht schnell mittels Gegengewichtssystem an die Oberfläche gezogen, da er über die Lanyard mit dem Grundgewicht verbunden ist.

Das Fazit über die Lanyard für Athlet und Buddy

Der tauchende Freediver geht nie verloren und kommt auch im Zweifelsfalle oben an. Der Sicherer oder Buddy weiß auch an der Oberfläche stets wo sein Taucher ist.

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