Was ist denn überhaupt ein Nasenballon, und wozu braucht man den?
Der Nasenballon, auch bekannt unter dem Namen OTOVENT® ist ein Luftballon mit einem ventilähnlichen Nasenansatzstück und einer Luftmembran. Dieser Nasenballon findet therapeutische Anwendung bei Symptomen wie Paukenerguss, Tubenfunktionsstörung und negativem Mittelohrdruck beim Fliegen und Tauchen. Das heißt, dass Menschen, die keinen Druckausgleich im Mittelohr herstellen können, oder Taucher, die nur einen mäßigen Druckausgleich hinbekommen, mit dem Nasenballon arbeiten können, um bessere Druckausgleichsergebnisse zu erzielen. Für die fortgeschrittenen Taucher ist dieses Hilfsmittel eine Unterstützung für das Training des „Mouthfill“ und des Druckausgleichs nach „Frenzel“.
Die Anatomie
Das Mittelohr ist ein luftgefüllter Hohlraum, der zwischen Trommelfell und dem Innenohr liegt. Ein Luftkanal zwischen dem Mittelohr und dem Nasen-Rachen-Raum, die sogenannte Ohrtrompete oder eustachische Röhre, sorgt im Normalfall dafür, dass das Mittelohr ausreichend belüftet wird und eventuell angesammelte Flüssigkeit abfließen kann.
Die Tubenventilationsstörung
Die Tubenventilationsstörung ist ein Verschluss der Ohrtrompete, meist entstanden durch entzündliche Erkrankungen in Nasen- und Rachenbereich, aber auch bei schnellen Luftdruckveränderungen, wie z.B. beim Fliegen. Die Symptome sind u.a. Druck- und Völlegefühl im Ohr (wie “Wasser im Ohr”). Das Hören ist dumpf und erschwert.
Das Training mit dem Nasenballon
Wenn verschiedene Druckausgleichsübungen bislang nichts gebracht haben, können bei richtiger und geduldiger Anwendung des Nasenballons die Symptome verschwinden, und somit die Fähigkeit entstehen, die Ohrtrompete zu belüften.
Die Vorbereitung
Der Nasenballon wird über das flache Ende des Nasenstücks gestülpt. Das ballförmige Ende des Nasenstücks wird mit der Öffnung bei dem Nasenloch an den Nasenflügel gedrückt, während der andere Nasenflügel mit einem Finger zugehalten wird. Das ballförmige Ende des Nasenstücks wird mit der Öffnung bei dem Nasenloch an den Nasenflügel gedrückt, während der andere Nasenflügel mit einem Finger zugehalten wird.
Die Anwendung
Halte den Ballon an dein rechtes Nasenloch und verschließe das linke. Blase den Ballon ordentlich durch das rechte Nasenloch auf. Lasse dann die Luft aus dem Ballon wieder in die Nase zurückströmen und schlucke dabei. Wiederhole diesen Vorgang mit dem linken Nasenloch. Beginne anschließend damit, während der einströmenden Luft ein „ag“ zu sprechen und moduliere es mit allen anderen Vokalen wie: eg, ig, og, ug. Fahre fort mit den Silben gha, ghe, ghi, gho, ghu, danach stärker mit ka, ke, ki, ko, ku und gla, gle, gli, glo, glu. Mit der Zeit merkst du, wie du die Luft aus dem Nasenballon in dein Mittelohr strömen lassen kannst. Die Reflexe werden weniger und du spürst, dass du es nur geschehen lassen musst. Wenn sich die Tuben öffnen, ist das durch ein ‚Klick‘, oder ‚Plopp‘, oder durch leichtes Knirschen erfahrbar.
Sicherheit und Hinweise
Zur richtigen Anwendung des Nasenballons gehört etwas Übung. Also nicht verzweifeln, wenn es nicht gleich beim ersten Mal klappt. Übe täglich mehrmals. Zwei Wochen solltest du schon täglich üben. Sollte jedoch keine Veränderung im Ohr zu spüren sein, wird der ganze Vorgang wiederholt, wobei der Kopf nach vorne bewegt und das Kinn nach rechts gedreht wird. Während der Nasenballon aufgeblasen an das Nasenloch gehalten wird, sollte nun geschluckt werden. Durch Kieferbewegungen wie beim Gähnen und Kauen, oder durch Schluckbewegung kann die Öffnung der Ohrtrompete erleichtert werden. Nun wird derselbe Vorgang auch mit dem anderen Nasenloch durchgeführt.