Die Nasenklammer und ihre Bedeutung

Die Nasenklammer gehört zur Grundausstattung eines jeden Apnoetauchers. Allerdings ist nicht jede Nasenklammer aus dem Wassersportbereich für jede Freediving – Disziplin tauglich. Der Noseclip, wie sie in englischer Sprache heißt, kommt dann zum Einsatz, wenn ein Freediver beschließt, auf eine Maske zu verzichten. Doch in welcher Apnoe – Disziplin sollte das der Fall sein, und weshalb? In der bloßen Erkundung der Unterwasserwelt brauchen wir die Maske um zu sehen. Da ist die Nasenklammer überflüssig. Doch in den Wettkampfdisziplinen wird es interessant. Je weniger wir im Gesicht haben, desto mehr wird die Haut mit Wasser umspült. Dank der Chemorezeptoren mit ihren Kaltpunkten der Thermorezeptoren, reagieren wir auf den Kontakt mit Wasser mit dem „Human Dive Response“ (HDR). Dieser ist ein wenig vergleichbar mit dem MDR (Mammalian Dive Reflex), der Tauchreflex der Meeressäugetiere). Je kälter das Wasser, desto stärker der Reflex. Um die Nase haben wir pro Quadratzentimeter ca. 6mal so viele Kaltpunkte wie Warmpunkte, was den Reflex erklärt. Somit ist klar, weswegen Freediver gerne die Maske weglassen. Es gibt aber noch einen anderen Grund, und der liegt im Phänomen des Druckausgleiches.

Nasenklammerarten

Grundsätzlich unterscheiden wir Nasenklammern für Schwimmer und Nasenklammern für Freediver.

Nasenklammern der Schwimmer

Die herkömmlichen Nasenklammern aus dem Schwimmsport sind gerade mal für das Streckentauchen (Dynamik) und das statische Tauchen geeignet. Alle Schwimmernasenklammern bestehen entweder aus einem gebogenen Edelstahldraht mit Gummi- oder Neoprenüberzug.

Nasenklammern für das Apnoetauchen

Die professionellen Freediving Noseclips haben schon spezielle Vorrichtungen, da sie beim Druckausgleich nicht von der Nase rutschen dürfen, wenn sich die Nasenflügel plötzlich blähen. So laufen die kleinen seitlichen Bügel, welche die Nasenflügel zusammenpressen, auf einem kleinen, teilweise gezackten Steg, oder Balken, um entsprechend fest einzurasten. Alle professionellen Nasenklammern verfügen heute über ein anatomisches und hydrodynamisches Design, sind frei einstellbar, und haben auch bei großen Nasen einen maximalen Gripp. Damit diese beim Tieftauchen nicht verloren gehen, verfügen sie über eine abnehmbare Schnur. Die meisten Nasenklammen sind aus Polyamid, Karbon oder Titan.

Die Anwendung

Eine Nasenklammer hat nur die Aufgabe, die Nasenflügel zuzuklemmen. Dafür hat sie einen Bogen, der auf dem Nasenrücken sitzt und entweder zwei Ausformungen mit haftenden Pads für die Fläche der Nasenflügel, oder zwei kleine aufgesetzte runde Tellerchen, die die Nasenflügel zuhalten. Die Klammer wird einfach so aufgesetzt, dass sich der Druck, der durch die Formung des Bogens auf die Enden für die Nasenflügel entsteht, ganz auf die Nasenflügel auswirkt. Bei den professionellen Nasenklammern wird der Clip einfach an den Nasenflügeln zusammengeschoben, bis es stramm genug sitzt.

Die Nasenklammer in den Apnoe - Disziplinen

In den unterschiedlichen Apnoe – Disziplinen kommen der Nasenklammer auch entsprechende Bedeutungen zu.

Nasenklammer beim statischen Tauchen (Static)

Wie schon eingangs erwähnt, ist es für den Tauchreflexes günstig, die Maske für das statische Tauchen wegzulassen. Dann wäre die Nase zunächst frei. Wenn jedoch Wasser in die Nase dringt, kann das, vor allem in chloriertem Schwimmbadwasser, unangenehme Reize oder ein Brennen hervorrufen. Um das zu verhindern, brauchen wir die Nasenklammer. Die Augen sind dagegen nicht so empfindlich. Für die reicht auch eine Schwimmbrille. Für die Wettkämpfer ist es beim Auftauchen zudem viel leichter, mit einer einzigen Handbewegung die Nasenklammer zu entfernen, als eine Maske vom Kopf zu nehmen. Das macht das Auftauchen ruhiger.

Die Nasenklammer beim Streckentauchen (Dynamic)

Zwar sind in dieser Disziplin noch viele Apnoetaucher mit Maske unterwegs, doch gibt es auch hier den gleiche Effekt, wie beim statischen Tauchen. Aufgrund der Vorwärtsbewegung und der Wende in einem Pool, und des daraus resultierenden Wasserwiderstandes, sollte die Nasenklammer gut sitzen.

Die Nasenklammer beim Tieftauchen (Deep Freediving)

In den Disziplinen des Tieftauchens geht es neben dem Tauchreflex auch um den Druckausgleich. Damit ein Tieftaucher nicht zu viel Luft für den Druckausgleich in die Maske geben muss, lässt er die Maske eben weg. Für die Augen werden sogenannte „Fluid Goggles“ – das sind flüssigkeitsgefüllte Linsen – oder Hektometer – Goggles verwendet. Da gleichwohl der Druckausgleich in den Sinushöhlen und im Mittelohr hergestellt werden muss, sollte die Nase zugehalten werden können. Und das übernimmt eine gute Nasenklammer, die eben speziell für Freitaucher entwickelt wurde.

Sicherheit und Hinweise

Nasenklammern sind klein und gehen deshalb gerne verloren. Eine Aufbewahrungsbox ist da sicher hilfreich. Wie bei allen Ausrüstungsgegenständen sollte nach jedem Gebrauch die Nasenklammer mit klarem Wasser angespült und danach getrocknet werden. Für die richtige Passform sollten Nasenklammern probiert werden. Mittlerweile finden man Freediving Zubehör auf guten Wassersportmessen, in den Freediving Onlineshops, bei den Apnea College Experiencedays, oder über einen Freediving Instructor deines Vertrauens.

Zusammenfassung / Resümee

Die Nasenklammern sind ein Hilfsmittel zur Optimierung des Tauchreflexes, des Druckausgleiches und dienen der Erleichterung des Auftauchprozesses. Während des maskenlosen Tauchens verhindern Noseclips, dass Wasser in die Nase kommt.

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