Tauchcomputer – Spielzeug oder echte Trainingshilfe?

Mit jedem Meter, den du in die Tiefe tauchst, nimmt der Druck stetig zu. Mit einem Tiefenmesser wird dir die aktuelle, sowie die maximale Tauchtiefe angezeigt. Es handelt sich also um ein sogenanntes Manometer – ein Druckmesser. Mit einem Tiefenmesser kannst du den Druckunterschied zwischen der Wasseroberfläche und der geplanten Tauchtiefe genau ermitteln. Tiefenmesser gibt es auch im Bereich der Schifffahrt unter dem Namen Lot, Sonar, Echolot, Fishfinder u.s.w. Im Tauchsport unterscheiden wir drei Arten von Tiefenmesser: Analoge (mechanisch) und digitale Tiefenmesser, und den Tauchcomputer. Da stellt sich schnell die Frage, welcher Tiefenmesser ist für welche Art zu tauchen geeignet? Im Tauchsport unterscheiden wir zwar die Bereiche Gerätetauchen und Apnoetauchen, doch werden hier teilweise gleiche, oder ähnliche Tiefenmesser verwendet.

Arten von Tiefenmessern

In der Entwicklung von Tiefenmessern wurden, wie in vielen technischen Bereichen auch, unterschiedliche Messmethoden gefunden. Nicht immer waren alle Methoden von Anfang an von höchster Genauigkeit geprägt, doch alle brachten die Messtechnik ein großes Stück voran. Schauen wir uns zunächst die mechanischen Tiefenmesser an. Diese messen Tiefen bis 60m, maximal bis 80m.

Der Rohrfedertiefenmesser

Die Technik des Rohrfedertiefenmesser wurde im 19. Jhdt vom Eisenbahn – Ingenieur Rudolf Eduard Schinz entdeckt und vom Uhrenmacher Eugène Bourdon patentiert. Sie besteht aus einer gebogenen Röhre aus federndem Metall, dem Bourdon-Rohr, auf das der Wasserdruck je nach Bauart des Tiefenmessers von innen oder von außen einwirkt. Bei Druckzunahme streckt sich das Röhrchen, und bei Druckabnahme nimmt es die ursprüngliche Krümmung wieder ein. Diese Bewegung wird auf einen Zeiger übertragen, der mit einem Schleppzeiger die maximal erreichte Tauchtiefe markieren kann. Die Anzeige ist ziemlich genau.

Der Membrantiefenmesser

Membrantiefenmesser haben ein luftgefülltes Metallgehäuse, in welchem der Druck auf eine bewegliche Membran wirkt, deren Durchbiegung wiederum über eine Mechanik auf einen Zeiger übertragen, und auf einer Skala analog oder digital angezeigt wird. Ein weiterer Zeiger kann integriert sein, der die maximale Tauchtiefe anzeigt. Membrantiefenmesser sind sehr präzise arbeitende Geräte.

Boyle-Mariottescher Tiefenmesser

Der Boyle-Mariottesche Tiefenmesser ist der einfachste seiner Art, aber auch der ungenaueste. Man kennt ihn auch unter dem Namen „Kapilartiefenmesser“. Er besteht aus einem gebogenen, einseitig offenen Glasröhrchen. Beim Tauchen dringt das Wasser in das Röhrchen ein und komprimiert, je nach Tauchtiefe, die darin befindliche Luft. Der Rand der Luftblase im Röhrchen zeigt an einer Skala die Tiefe an. Bis zu einer Tiefe von 10 m zeigt dieser Tiefenmesser recht genau an, da sich der Druck in diesem Bereich von 1bar auf 2 bar verdoppelt, und somit die Hälfte der Skala dafür zur Verfügung steht. In größeren Tiefen wird die Anzeige immer ungenauer, weswegen sich die maximale Tauchtiefe nicht wirklich festhalten lässt.

Der digitale Tiefenmesser

Digitale Tiefenmesser sind sogenannte Bottom Timer, die über einen Drucksensor verfügen. Sie zeigen über ein Digital Display die erreichte Tauchtiefe und die Temperatur an. Dabei können sie auch eine begrenzte Anzahl Tauchgänge speichern. In jüngster Zeit sind deren Möglichkeiten dank moderner Mikroprozessorentechnik enorm gestiegen. Tiefenmessungen bis 330m sind nun möglich, Aufstiegesgeschwindigkeiten für Gerätetaucher werden angezeigt, und es werden immer die aktuelle und die tiefste Tiefe angezeigt, um nur einige Features zu nennen. Der Weg von solchen Instrumenten bis zum modernen Tauchcomputer ist da nicht mehr weit.

Der Tauchcomputer

Der Tauchcomputer besteht aus einem druckfesten Gehäuse, in dem sich ein Sensor (meist Silizium-Drucksensor) für den Wasserdruck und andere physikalische Größen, ein Mikroprozessor und ein LC-Display befinden. Wegen der besseren Abdichtung kommen als Bedienelemente oft elektronische Berührungssensoren, statt mechanische Druckknöpfe zum Einsatz.

Gerätetauchcomputer

Ein Tauchcomputer hilft dem Taucher bei der Planung und Durchführung von Tauchgängen, um stickstoffbedingte Dekompressionsunfälle zu vermeiden. Während des Tauchgangs misst der Tauchcomputer kontinuierlich Tauchtiefe und Tauchzeit und berechnet daraus ein Profil des Tauchgangs. Der Tauchcomputer dient als digitaler Rechner der Ergänzung von Dekompressionstabellen und ist die Weiterentwicklung des historischen mechanisch aufgebauten Dekometer. Entscheidend für die Gerätetauchcomputer sind hier die Rechenmodelle zur Bestimmung der Stickstoffsättigungen in den unterschiedlichen Gewebearten des Körpers – auch Kompartimente genannt. Der Computer berechnet maximale Tauchzeiten- und Tiefen, und kontrolliert die Auftauchgeschwindigkeiten, damit der enthaltende Stickstoff, der sich durch längere oder tiefere Tauchgänge im Körpergewebe angesammelt hat, wieder abgeatmet werden kann.

Der Apnoetauchcomputer

Sie sind fast alle so groß wie Armbanduhren und dabei auch noch sehr leicht. Wie beim Scuba- oder Gerätetauchcomputer verfügen sie heute meist ein LCD-Segment-Display, auf dem im entsprechenden Modus die aktuelle Tiefe, Tauchzeit und Erholungszeit angegeben wird. Darüber hinaus sind Ab- und Aufstiegsgeschwindigkeiten für die Tauchgangsplanung ein enormes Plus für die Sicherheit des Freedivers. Hier zeigt sich, dass der Apnoecomputer ein idealer Begleiter für die Optimierung des Apnoe -Trainings ist. Die Temperaturanzeige gehört dagegen schon zum Standard eines jeden Computers. Individuell einstellbare Warnmeldungen sind wichtig und möglich bei folgenden Einstellungen: Tiefe: um z.B. den Punkt des Free Falls zu bestimmen.  Zeit: für das Statiktraining. Geschwindigkeit: zur Vorbeugung eines Barotraumas oder Flachwasserblackouts, und Erholungszeit: zur Vermeidung von Stress. Neuerdings sogar Wasseraufnahme: zur Erinnerung an Flüssigkeitszufuhr zur Vermeidung des Dehydrierens. Auch ein Pulsmesser wird schon in den Hightechuhren mitgeliefert. Gute Freedive Computer verfügen über eine sekundengenaue Datenerfassung durch leistungsfähige Mikroprozessoren und über eine updatefähige Firmware mit einem Datendownload über das als Zubehör erhältliche Dive Link Interface. Das Auslesen der Tauchprofile am PC ist somit auch gewährleistet, und rundet das Wunderwerk Freedive Computer ab.

Sicherheit und Hinweise

Ein guter Tauchcomputer sollte auf eine große Tiefe von mindestens 100m druckgeprüft sein. Das macht ihn innerhalb der Tauchtiefen bis 100m relativ sicher. Die Batterie sollte ein Taucher selbst wechseln können. Allerdings kann dann auch keine Druckprüfung stattfinden. Das ist eine Entscheidungsfrage. Da Apnoecomputer in der Regel am Handgelenk getragen werden, sollte darauf geachtet werden, dass das Armand eine Verlängerung hat. Durch die Neoprenschicht des Anzugs ist das Handgelenk oft zu dick.

Zusammenfassung / Resümee

Apnoecomputer sind kleine Rechenkünstler, die uns mit Infos versorgen, um ein optimiertes Apnoetraining abhalten zu können. Viele Gerätetaucher, die auch das Apnoetauchen trainieren, haben Computer, die sowohl für das Gerätetauchen als auch für das Apnoetauchen einstellbar sind.

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